Die Vereinten Nationen haben am 22. und 23. September 2024 in New York einen international viel beachteten Zukunftsgipfel (Summit of the Future) durchgeführt. Die Initiative für die Durchführung dieser Großveranstaltung im Rahmen der 79. Generalversammlung ging auf UN-Generalsekretär António Guterres zurück, dem es ein besonderes Anliegen war, die drängenden Fragen der Welt in diesem Veranstaltungsformat von der Staatengemeinschaft insgesamt aufgreifen zu lassen. Er rief alle dazu auf, Ideen zu entwickeln, wie man besser und schneller auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen reagieren kann.
Tatsächlich ist die Welt aktuell noch weit davon entfernt, gemeinsam in eine bessere Zukunft gehen zu können. Vorteile und Chancen des Fortschritts sind ungleich verteilt, und die Mehrheit der Menschen bleibt zurück. Auch die Risiken und Bedrohungen sind ungleich verteilt und treffen die Schwächsten unverhältnismäßig stark. Extreme Armut und Hunger sind auf dem Vormarsch. Die globalen Emissionen sind so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit, ebenso die Zahl der Menschen, die vertrieben werden. Bedrohungen wie Klima, Konflikte, Ernährungssicherheit, Massenvernichtungswaffen, Pandemien und Gesundheitskrisen sowie die mit neuen Technologien verbundenen Risiken nehmen weiter zu.
Der nunmehr auf dem UN-Zukunftsgipfel verabschiedete Pakt für die Zukunft deckt ein breites Themenspektrum ab, darunter Frieden und Sicherheit, nachhaltige Entwicklung, Klimawandel, digitale Zusammenarbeit, Menschenrechte, Geschlechterfragen, Jugend und künftige Generationen sowie die Umgestaltung der Weltordnungspolitik. Er stellt die Richtung dar, in der sich die Welt mit allen Beteiligten weiter entwickeln muss. Niemand darf sich hier seiner Verantwortung einziehen. Dabei muss das Tempo, in dem Veränderungsprozesse global vorangebracht werden, deutlich gegenüber dem jetzigen Stand gesteigert werden.
Positiv zu vermerken ist, mit welch großer Geschlossenheit der Pakt für die Zukunft auf dem UN-Zukunftsgipfel verabschiedet wurde. Ein Gegenantrag, der dies noch verhindern sollte, wurde mit einer deutlichen Mehrheit von 143 gegen 7 Stimmen bei 15 Enthaltungen zurückgewiesen. Damit zeigt sich wieder einmal die große Einmütigkeit der Weltgemeinschaft in der Benennung der zentralen Fragen, die auf dem Weg in die Zukunft noch anzugehen sind. Nun wird es erforderlich, der Problemanalyse auch die notwendigen Taten folgen zu lassen.